Dienstag, 11. Dezember 2007
Nacht von Tag 3 auf Tag 4
SWR 3 hilft Nichtrauchern beim Durchhalten

Mit einem Tool, das, nachdem es mit Daten zu den alten Rauchgewohnheiten gefüttert hat, immer genau zeigt, was man sich seit dem Rauchstopp alles erspart bzw neu hinzugewonnen hat.

Ich find das toll. Und das schon nach nur 3 Tagen.


SWR RauchStoppRechner

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Tag 3 - Schock
Vielleicht ist es dem geneigten Leser entgangen, aber ich war heute über weite Strecken etwas verstimmt.

Hatte gerade Abendessen. Wegen des Schlafmangels, passieren mir unglaubliche Dinge. Mir ein Glas Mineralwasser auf einem frisch zubereiteten Salat und das gegrillte Lachsfilet daneben ausgeschüttet.

Bis ich begriffen habe, dass genau das passiert ist, sind mehrere Sekunden vergangen. Solange habe ich nur drauf gestarrt.

Ich muss alles, was ich schreibe, x-mal Korrektur lesen.

Ich kann mich auf nichts konzentrieren, rein gar nichts, nichts, nichts, nichts. Es gibt gerade tatsächlich nur eine Sache auf die ich mich todsicher konzentrieren könnte, aber die tu ich nicht. Rauchen.

Ich überlegte nach dem Essen, wann ich weiterarbeite. Ich habe einen Termin kommenden Donnerstag mit einem Grafiker, bis dahin muss ein Job fertig sein. Ich habe keine Ahnung, wie ich mit dem Gehirn arbeiten soll.

Mir geht es konstant miserabel. Es gibt 2 Dinge, das weiß jeder MEnsch, der mich liebt, die man mir niemals wegnehmen darf: Schlaf und Essen.

Mir fehlt das zweite gerade in für meine Verhältnisse katastrophalem Ausmaß. Ich weine nicht mal mehr. Um zu verstehen, was mit mir los ist, habe ich gerade amerikanische Seiten recherchiert und stieß auf eine größere Nichtrauchergruppe.

Dort fand ich einen Artikel about nicotine cessation time distortions during cravings. Hierzu später mehr. Vorher will ich loswerden, was ich surfend, also, per Zufall, fand:

Mir fehlen die Worte. Mir ist jetzt echt genau das passiert, wovor ich die ganze Zeit die größte Angst hatte, aber selbst jetzt, nachdem ich endlich dem Drachen ins Gesicht geblickt habe, mich dem Thema gestellt habe, endlich und zum ersten Mal in meinem Leben, 4 Wochen lang, unterbrochen von einer Reise ... also heute, kommt genau das, von dem ich trotz meiner Vorbereitungen immer verschont blieb, ich fragte mich immer, gibt es das, aber nirgendwo fand ich es, ich war sehr erleichtert, aber nein.

Falsch. Es gibt es doch. Es gibt Lungenkrebs infolge Rauchens in meinem Alter.

Ich bete, ich schwöre, ohne jeden Spaß, dass mir noch nichts Schlimmes passiert ist.

Ab morgen geh ich raus, egal, wie schwindelig mir ist, ich werde mich so zwingen, zu schlafen, ich werde mich so zwingen, froh zu bleiben, ich gehe raus, ich geh schwimmen, ich mach alles, ich muss freipusten von dem Zeug.

Ich bin so froh, wenn mein Freund wieder hier ist, ich dreh bald noch durch. Das ist die Hölle!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
Ich kann nicht mehr.

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Tag 3 - *peeeeeeep*
Mir geht's heute so schlecht, wie miserabel gekochte Erbsensuppe mit Nägeln drin oder so. Bin völlig neben der Spur. Wieder nur wenige Stunden geschlafen.

Das
ist
tatsächlich
ein
Drogen-Entzug.

Ich verstehe, warum Menschen Pflaster oder Medikamente nehmen.
Ich verstehe, warum Menschen immer wieder rückfällig werden.
Ich verstehe, warum Menschen ein Leben lang weiterrauchen.

Ich hab extrem beschissene Scheißlaune.

Highlights
Aber wenigstens konnte ich heute mal kacken abführen nach 3 Tagen Verstopfung, ist doch auch was.
Was ich fast noch besser finde, sind die SChmerzen beim Atmen und der SChleim, der sich langsam aber kontinuierlich löst. Faszinierend und sehr beruhigend. Die Reinigung ist in vollem Gange.

Nein, ich werde nicht rückfällig, mir ist nur zum Weinen.

Ich kann nicht soviel schozzen1) wie ich essen will. Alles Wahnsinn. Habe heute die Bekanntschaft mit einem selbst ernannten Kampfschwein gemacht. Total sympathische Frau. Heftig und herzlich. Die Gute hat damals DREI FUCKING MONATE NON STOP gehabt, was ich heute gerade mal den dritten Tag habe.

Heute, sagt sie, gehts, heute kommen die Attacken so kurz, wie einem die Nase juckt und kaum hat sie sich gekratzt, ist's auch schon weg.

Meine Metapher ist wie gesagt mehr diabolischer Natur. Das Atmen klingt nicht so, fühlt sich aber genauso an. Ich wäre sogar einverstanden mit einem Exorzismus und kaputten Waden, wenn danach nur wieder alles flauschig wäre.

1)schozzen. Niederländischer Neologismus aus 2 Wörtern, die ich nicht verrate.

PS!
ICH BIN EMPÖRT!


Scheiße oder Scheißtage schreibt man auch nach neuer Rechtschreibung immer noch mit einem ß! Ich hasse diese Idioten, die jetzt immer und überall ein ss setzen.

Die SCHEIßE ist, dass es technisch nicht möglich ist, hier die "Topics" (*nachäff*), auch so ein scheiß Anglizismus, den kein Schwanz braucht, nicht mit "SONDERZEICHNEN" geschrieben werden dürfen. ß ist nach Meinung der Macher hier also ein

SONDERZEICHEN.

Hallo?
Habt Ihr nen Knall oder was? SONDERZEICHEN? GEHTS NOCH?

Schaisendräck!
Alda!
Krisch Kraislauf!

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Tag 2 auf Tag 3, Nacht, kein Regen
Uff.

Nach einem Tag der Ruhe habe ich übelste Attacken direkt nach dem Abendessen bekommen. Bis gerade eben durch, NONSTOP! :-(

Ich war nie ein zwanghafter nach dem Essenraucher. Ich habs zwar immer getan, aber ich konnte auch ohne.

Naja - sagen wir es so. Es war nicht extrem. Aber ich musste schon nach dem Essen rauchen. Obs daran liegt? Ich kanns mir fast nicht vorstellen. Oder vielleicht lags an dem, WAS ich gegessen habe?

oder einfach an der Uhrzeit? Der Abend, wie mir scheint, ist nicht so angenehm. Mist. Ich trinke keinen Alkohol, daran kanns also auch nicht liegen.

Das ging so von 20:00 bis eben. Jetzt geht's schon besser. Das Ding ist nicht, dass ich Angst habe, ich würde dem nachgeben und rauchen, nein. Ich habe hier sogar noch eine Zigarette gehabt, die im Papierkorb liegt. Die hab ich mir angeschaut und musste lachen. Ich dachte nur

DU BLÖDES SCHEISSDING!

Aber echt.

Das Ding ist nur das, dass mich diese Wellen, diese Schmackattacken ohne Ende schlauchen. Ich bin jetzt seit 2 Tagen sehr benommen und sehr müde. Ich bin gespannt, wie es heute Nacht mit dem Schlafen wird. Schlafmangel habe ich nun schon die dritte Nacht hintereinander gehabt. Ich las heute in einem Forum, dass User diese Schlafstörungen einen Monat hatten.

Was mich aber noch mehr schockte, waren die Erklärungen einer anderen Userin zum Thema "Fressanfälle und wie man ihnen begegnet"

Besagte Userin ist seit 153 Tagen rauchfrei und erklärt:

Ich habe immer Hunger und seit meinem Rauchstopp leider viel zugenommen. (...) denn bei mir ist es leider so: Essen oder rauchen. Ich glaube, dann esse ich lieber.


Dass der Rauchstopp SOLCHE Dimensionen annehmen kann, wusst ich bis heute NICHT. Ich habe seit ich 13 bin Gewichtsprobleme, kann niemals eine Ernährungsumstellung durchhalten und versuche, daran im Moment NICHT zu denken, weil ich sonst vielleicht dächte:

"Das mit dem Essen hast Du auch nie gepackt, wieso solltest Du jetzt das Ding mit dem Rauchen schaffen"

Ich sporne mich an mit dem Gedanken:

"Essen ist was TOTAL anderes, das ist ECHTER Genuss und vor allem was Gesundes, etwas, mit dem man sich immer befassen MUSS; während eine Droge wie das Nikotin nur eines erfordert: Für immer die Finger davon zu lassen"

Ach ich bin müde! :-(

Wenn das hier ein junger Mensch lesen sollte:

Wenn Du anfängst zu rauchen, obwohl Du meinen Blog gelesen hast, dann rauch ruhig weiter, denn Du bist tatsächlich ein noch großerer Trottel als ich es war.

Nacht.

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