Samstag, 8. Dezember 2007
Tag 1 Abendessen, Regen, dunkel
Was ich heute schon schön und toll finde

• Dass ich, obwohl ich frische Luft sehr mag, einfach mal das Fenster zulassen konnte! EIN GESCHLOSSENES FENSTER! WAHNSINN! Die Kerze im Adventskranz konnte in aller Ruhe brennen, ohne total rumzuzittern und der Straßenlärm kam mir nicht in die Öhrchen.

• Dass es sich in meinem Mund so sauber anfühlt. Ruhiger. Und ich dachte immer, ich wüsste, wie sich ein sauberer Mund anfühlt :-(

• Dass ich nicht stinke. Und es hier auch nicht stinkt.

• Dass ich kein Ziepen oder sonstwas habe vom Rauchen eines Tages.

Es geht erstaunlich gut. Auf jeden Fall ist das, was ich hier heute mit meinem 2. Versuch erlebe ABSOLUT NICHT ZU VERGLEICHEN MIT DEM HORROR MEINES ERSTEN VERSUCHS!

Das heißt für jeden, der mit dem Gedanken spielt, das Rauchen aufzugeben: Kopfsache. Mehr hierzu beizeiten.

OK, eine doofe Sache:
Eben beim Kochen dachte ich, WOW; ich bin total neben der Kappe ...

... aber jetzt glaub ich, ich werd einfach nur krank. Erkältung, Halsweh, mir ist heiß´, aber ich hab nur 36,99°C

Ich habe Etappen, da kommt das Nikomonster so alle paar Minuten hoch:

Ich will rauchen. Ständig, auch jetzt schon seit einer Stunde ca. Total doof :-(

Und ich hab Etappen, in denen es still bleibt.

Ich versuche mich abzulenken, habe es mir gemütlich gemacht, aber mir geht's immer schlechter und ich denke wirklich, dass das eine Erkältung wird. Weiß nicht. Ziemlich blöd, dass das ausgerechnet jetzt sein muss. Bin selten erkältet. Einmal im Jahr höchstens. Und nun kommt sie jetzt am ersten Tag des Entzugs. Zufall? Logisch?

Eben wäre fast noch eine Hexenschuss dazu gekommen. Konnte den Knacks im Nacken gerade noch so abwenden. Danach war ich TOTAL glücklich und dachte mir, alles, NikoMonster, Erkältung, egal, nur bitte nicht diese Schmerzen im Nacken.

Glück gehabt.

Alles wird besser. Das muss ich mir immer und immer wieder sagen. Es ist wirklich eine Schizophrenie. Man führt in einer Tour Zwiegspräche mit diesem Suchttier. Immer und immer und immer wieder kommt es hochgekrochen.

SCHEISS TABAKINDUSTRIE!!!!!!!!!!!!!! JEDER DER DA ARBEITET SOLL SICH AUF DER STELLE SCHÄMEN!!!!!!!!!!!

Wenn ein Engel käme und mir jetzt sagen würde, dass es mir noch so und so viel Tage so seltsam geht, dann wäre mir das ganz Recht, denn wenn es einem so geht wie mir gerade, dann checkt man nicht, ob das immer so bleibt und wie das weitergehen soll ... also eigentlich bin ich nicht so richtig zurechnungsfähig. Ich der Oberkontrollfreak. HASSE DAS!

Sucht. Es ist wohl echt ein Entzug. Unglaublich. ICH!

Merke außerdem, dass ich extrem nah am Wasser gebaut bin wieder. Ich gucke heute deutsches Fernsehen und mich bringt ganz viel fast zum Weinen oder tatsächlich zum Weinen.

Bitte bitte lieber Gott, lass mich nach WETTEN DASS einfach einschlafen und nicht vor 09:00 wach werden.

Ich will nur, dass diese Lust auf Zigaretten aufhört.

Aber ich bin DANKBAR, dass ich nicht diesen PsychoHorror habe wie letzten Montag. Obwohl ich spüre, dass es "nur" meine Disziplin ist, die es mir immer wieder verbietet, zu tillen.

Ich bin also heute sehr vorsichtig mit dem TobenLassen des Monsters gewesen, weil mich das bei meinem ersten Versuch letzte Woche fast irre gemacht hat. Aber ich habs auch nicht nur unterdrückt. Ein paar Mal hab ich es zugelassen, und mir vorgestellt, wie es wäre, dem nachzugeben und SOFORT hab ich mir gedacht "üüüäääääää" ... geht gar nicht mehr.

Meine Schreibe ist heute unter aller Kanone. Bitte um Verzeihung.

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Tag 1 Frühstück, Sonne, klare Luft
Guten Morgen!

Meine Laune ist, bis auch extreme Müdigkeit total gut gewesen, als ich vor einer Stunde aufstand. Ich hab mir ein leckeres Frühstück gemacht, die Fenster auf, die Luft eingeatmet, und geknuspert und lecker heißen Kaffee getrunken und frischen Orangen-Kiwi-Saft.

Jetzt, nach einer Stunde, geht die Kurve ein bisschen runter. In mir grummelt das Monster rum. Es wird wach und hat die Augen offen. Es fängt an, mich zu nerven. Ziemlich dolle sogar.

Ich setze mich gerade auf, atme automatisch einmal tief ein und aus, schließe die Augen und binde dem Monster Klebestreifen um den Mund.

Und sofort ist Ruhe.

Es kann sein, dass es bald wieder brüllt, weil es sehr scharfe Zähne hat. Es beißt einfach alles wieder auf. Ein echtes DrecksDing. Aber ich habe eine lange Kleberolle hier. Sehr lang.


• Was mit Dir geschieht ist wunderbar und heilsam, auch wenn es sich schrecklich, seltsam, angsteinflößend, nervend oder grauenhaft anfühlen sollte.

• Du musst keine Angst davor haben, jetzt nach dem Rauchstopp plötzlich depressiv zu werden. Traurigkeit oder sogar das Gefühl eines großen Verlustes sind normale Nebenwirkungen des Nikotin Entzugs. Je sensibler ein Mensch, umso intensiver sind womöglich auch diese psychischen Nebenwirkungen. Auch hier gilt: Je besser Du verstehst, was in Deinem Körper und Deinem Kopf vorgeht, umso besser stehst Du diese Zeit durch. Wissen ist Macht.

• Happyness is a decision.


Ja, ich bin gut zu mir. Wie es versprochen habe :-)

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SamstagMorgen 02:15 - ES IST VORBEI!
ENDLICH!

GOTT BIN ICH FROH!

Ich bin so müde. Seit ich Dienstag die ersten Seiten des Buches gelesen hatte, wurde mir Schlag auf Schlag klar, dass das Aufhören, wenn man es richtig angeht, nichts als eine Erlösung sein würde. Ein freundiges Ereignis.

Ich habe bewusst bis heute gewartet, weil ich den richtigen Zeitpunkt brauchte. Carr schreibt auch genau das. Dass man den richtigen Moment sorgfältig auswählen muss.

Heute, Samstag, den 8. Dezember 2007. Ich hatte Ruhe und bin allein, genauso, wie ich es mir gewünscht habe. UNd ich habe es geschafft. Ich habe nicht den geringsten Zweifel an meiner Entscheidung. Nicht die geringsten Gedanken daran, dass ich etwas aufgeben muss oder vermissen werde.

Null!

Ja, ich habe Angst, was jetzt mit mir passiert. Aber ich vertraue auf das, was Carr schreibt. Dass es keinen hoffnungslosen Fall gibt. Und dass das Aufhören und der Entzug mit der richtigen Einstellung sogar zum schieren Vergnügen werden kann.

Ich habe die letzte Zigarette geraucht, gerade eben und ich musste mich nicht anstrengen, mich an die Vorgaben zu halten. Dass man den Gestank wahrnehmen soll, dass man sich vergegenwärtigen soll, dass man Gift inhaliert.

All das spüre ich in Überdeutlichkeit schon seit Wochen. Ich habe zappelig dagesessen und nur gedacht:

"Üüüüääääääää! Alles in mir sträubt sich dagegen. Ich will nicht mehr rauchen. Ich hasse es. Hoffentlich ist die bald zuende. Ich MAG nicht mehr! Ich will, dass das endlich aufhört"

Es ist vorbei :-)

Ich werde nie mehr rauchen. Ich bin schon jetzt ein Nichtraucher!

Ich bin Nichtraucher.
Ich bin Nichtraucher.
Ich bin Nichtraucher.

Ich werde NIE mehr rauchen!

JAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAA!!!!!!!!

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